1923 wurde er Dramaturg an den Münchener Kammerspielen, 1924 am Deutschen Theater. Ab 1924 lebte er als freier Schriftsteller in Berlin.
1928 schrieb er „Die Dreigroschenoper". Die Uraufführung war am 31. August. Dieses sozialkritische Stück war ein Welterfolg, weil es durch die Leichtfertigkeit der 20er Jahre gekennzeichnet war. Ein großes politisches Outing war Die Massnahme. Er versuchte, die marxistischen, philosophischen und politischen Gedanken in seine Stücke einzubauen. Nach diesem Stück wurde Die Mutter 1931 aufgeführt. Das war die letzte Aufführung vor seiner Flucht ins Exil 1933 aufgrund der Machtergreifung der NSDAP. In den Exiljahren schrieb er sehr viele Stücke.
1949 kehrte er nach Ost-Berlin zurück. Dort gründete er das Berliner Ensemble, und bis 1956 errang er internationales Ansehen.
Im selben Jahr starb er am 14. August in Berlin.
Aber, Mädchen, ich empfehle
Etwas Lockerung im Gekreisch:
Fleischlich lieb ich mir die Seele
Und beseelt lieb ich das Fleisch.
Keuschheit kann nicht Wollust mindern
Hungrig wär ich gerne satt.
Mag’s, wenn Tugend einen Hintern
Und ein Hintern Tugend hat.
Seit der Gott den Schwan geritten
Wurd es manchem Mädchen bang
Hat sie es auch gern gelitten:
Er bestand auf Schwanensang.
Wieder einmal ist hier ein Gedicht zu finden, diesmal will ich es in einen Dialog umschreiben. Man mag mir an dieser Stelle vorwerfen können, ich müsse das für die Schule tun, und wäre zu faul, meine mehrteilige Offenbarungsgeschichte (Hier klicken für Teil 1) fortzuführen. Und ja, es stimmt. Schande über mich.
- "Aber Liebste, darf ich bitten,
leg doch ab die falschen Sitten!
Dein Geschrei in allen Ehren,
doch kannst dich deiner Lust nicht wehren."
- "Ich bin entsetzt und gar erbost!
Suche nun verletzt nach Trost.
Dacht, du wärst ein Mann mit Tugend,
doch begehrst nur meine Jugend!"
- "Ich begehre deine Seele,
ganz genauso wie dein Fleisch,
So bitte ich, verstehe,
und versink nicht im Gekreisch."
- "Ruhig bin ich,
verstehen bleibt aus,
deine Triebe sind mir wunderlich,
und nun verlasse mein Haus!"
- "Ich breche aus in Lachgesang,
oh liebstes Weib,
wie dein Leib
nach mir verlang‘."
- "Hör doch auf mit deinen Worten,
ich bin fromm, sittsam,
und deine Worte unwirksam!
Such dir Frauen and’rer Sorten."
- "Nur eine Sorte gibt’s,
und nun hör zu:
Jede will es,
so auch du!
Deshalb, komm nun auf das Zimmer,
leg beiseite dein Gewimmer!
Die beste Tugend will verschwinden
wenn sich uns’re Körper winden,
und ich bin an deiner Brust,
beim Spiel der Liebe und der Lust."
sprachlos
AntwortenLöschenBussi, mein Schatz.
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