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Dienstag, 5. März 2013

Frühlingsgefühle.

Um im Leser* nicht falsche Hoffnungen zu wecken und ihn glaubend zu machen, ich hätte meinen melancholisch angehauchten Pessimismus gegen banale Glückshormone, die mir das sich nun häufiger präsentierende Zentralgestirn einflößen möchte, getauscht, sorge ich zuallererst in diesem Bereich für klare Himmel: Nein. Natürlich nicht. Ansteigende Grade wärmen mein Herz nicht, vielmehr lässt genanntes Organ erwähnte Temperaturen fallen.
Wobei sie auch selbst an ihrem Unglück die Schuld tragen, ich trage ja beinahe ein Schild um den Hals, welches vor meiner Kälte, sowie Risiken und Nebenwirkungen bei der Annährung an diese, warnt.

Mir geht es nicht darum, dem Leser romantisch-verklärte Gefühlsduseleien über jene Jahreszeit à la Griegs "Morgenstimmung" zu wunderbar saftigen, frühlingshaft-ersprießenden Landschaftsmalereien zu präsentieren. Vielmehr darf ich die Autorin eines wunderbaren Blogs als Gleichgesinnte sehen, die eine resolute Meinung über den Abgang des Winters hat. Sie erkannte diese Misere natürlich vor mir, der ich mich, es war nie ein Geheimnis, gerne hinter den Gardinen meines Selbstmitleids verstecke. Natürlich wird Sol hier nicht die Aufmerksamkeit zuteil, die ihm vielleicht zustände (zumindest aus seiner Sicht).

Dennoch kann selbst ich ihm nicht ganz entgehen. Erwischte ich mich doch gar dabei, wie ich den wärmenden Rauch meines Sargnagels in seine Richtung blies. Ungläubig tanzten meine Augen dem aufsteigenden Qualm nach. Und als der Sonnengott es sich nicht entgehen lassen konnte, durch mein Glas samt Fusel seine Strahlen zu schicken, war der Schock beim Erblicken eines halbherzigen Farbprismas perfekt. Türen, Vorhänge und Augen zu, am besten sofort!

Nicht, dass ich falsch verstanden werde, und man mich als Freund von Kälte und Dunkelheit sieht. Kaum etwas graust mir mehr als diese kalte und dunkle Jahreszeit. Aber nun war sie schon so lange zu Gast, und wir hatten uns aneinander angepasst. Man möchte meinen, ich habe mich an sie angepasst, doch mir kam es eher umgekehrt vor.

Da bin ich also, verängstigt von der Gefahr, mit dieser grässlichen guten Laune angesteckt zu werden, die da draußen ihr Unwesen zu treiben scheint. Obwohl ich gegen die schon sehr resistent bin.





*Ich nahm mir vor, Sie nicht mehr allzu oft persönlich mit "Sie" anzusprechen. Dies soll das letzte Mal gewesen sein. Man ist ja nicht im Café und führt einen - wohlgemerkt recht unbalancierten - Dialog, in den ich fast zu stürzen drohte, als ich meine bisherigen Wortketten betrauerte. Furchtbar. So direkt will man doch gar nicht in diverse Desaster meiner Wenigkeit eingebunden sein, oder?

2 Kommentare:

  1. geradezu herzerwärmend (; die verlinkung waere selbstverstaendlich nicht noetig gewesen..

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    1. Weh mir! In den Tiefkühler mit der Kardia!
      "Selbstverständlich" liegt mir viel daran, dich hier nicht unerwähnt zu lassen :)
      Und außerdem soll man hier auch mal was Sinnvolles lesen können, und da darf ich dann auf diesen Link verweisen.

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