Der Auftritt Joplins bei Woodstock wurde wie jener von 4 weiteren (Santana, Sly & The Family Stone, Jefferson Airplane sowie Johnny Winter) zusammen mit dem zum damaligen Zeitpunkt aktuellen Album unter dem Namen "The Woodstock Experience" veröffentlicht.
- Raise Your Hand
- As Good as You've Been to This World
- To Love Somebody
- Summertime
- Try (Just a Little Bit Harder)
- Kozmic Blues
- Can't Turn You Loose
- Work Me, Lord
- Piece of My Heart
- Ball and Chain
Janis Joplin - vocals
Maury Baker - drums
Terry Clements - tenor saxophone
Cornelius "Snooky" Flowers - baritone saxophone, vocals
Luis Gasca - trumpet
John Till - guitar
Richard Kermode - keyboards
Brad Campbell - bass
Maury Baker - drums
Terry Clements - tenor saxophone
Cornelius "Snooky" Flowers - baritone saxophone, vocals
Luis Gasca - trumpet
John Till - guitar
Richard Kermode - keyboards
Brad Campbell - bass
Mit tosendem Applaus wird Janis von der Menge begrüßt, und ohne lange zu warten, beginnt sie ihren wohl berühmtesten Auftritt. Kraftvoll spielt die Band
As Good as You've Been to This World schließt nahtlos an den vorhergehenden Song an und setzt in den ersten Minuten auf eine instrumentale Intro, bevor Janis perfekt einsteigt. Die Band brilliert virtuos weiter, Joplin bringt unglaubliche Töne aus ihrer Kehle.
To Love Somebody senkt das Tempo und begibt sich von der puren Wohlfühlmusik zu den gänsehautmachenden Herzschmerztiteln, für die Joplin so bekannt ist. Perfekt stellt sie sich auf die neue Dynamik ein, lässt tiefe Einblicke in ihr Herz zu. Melancholie kann schnell quälend aufgesetzt werden, wenn sie musikalisch nicht gut umgesetzt wird, doch Joplin singt ehrlich und ergreifend.
Summertime bringt Schwermut auf die Bühne, als die Bläser sanft die intensive Blues-Nummer einleiten. Joplin singt perfekt auf der Kante zwischen der absoluten Höhe und einer brechenden Stimme, die Band beschleunigt und verlangsamt zu den richtigen Momenten den Rythmus, improvisiert dynamisch und passend.
Try (Just a Little Bit Harder) ist ohne Frage einer der Songs, den nur eine Janis Joplin singen kann. So ausdauernd, kräftig und harmonisch kann nur sie performen, wieder bewegt sie sich in unglaubliche Stimmregionen.
Kozmic Blues bricht erneut das Tempo, klingt jedoch hoffnungsvoll und aufrichtig. Janis Emotionen sind spürbar, wenn ihre "Oh yeah!"s mit dem Sound der Band harmonieren.
Can't Turn You Loose übergibt Joplin an "Snooky" Flowers, der den flotten, groovigen Rhythmus bravourös besingt, während sie selbst - wie in einem Mitschnitt ersichtlich - die meiste Zeit damit verbringt, wild auf der Bühne herumzutanzen. Man kann fast hören, wie es zwischen den beiden funkt.
Work Me, Lord (Video oben) ist im Extended Cut des Filmes zu sehen und ist nicht umsonst eine der Paradenummern der Sängerin. Die Bläser schmiegen sich an die sanften Beats der Percussion, Janis klammert sich ans Mikrophon und nimmt ikonische Posen ein. Man sieht ihr die Erschöpfung zwar an, doch hören kann man sie kaum. Wundervoll bietet sie den Song dar, eines der Highlights des Festivals.
Es ist der Klimax ihrer Show, das Publikum jubelt, klatscht und will mehr. Nun folgen die Zugaben
Piece of My Heart gehört zu einem Set einer Joplin dazu. "I want you to feel good now!" schreit sie, ihre Band brilliert, vor allem Percussion und Bass brillieren in dieser fantastischen Nummer.
Noch immer will das Publikum die Ikone nicht gehen lassen, so fragt der Ansager fast schelmisch:
"You want more?"
500.000 Leute schreien, Janis lacht und hält eine legendäre, kurze Ansprache (leicht gekürzt und abgeändert):
"How are you out there? [...] You're staying stoned and you got enough water and a place to sleep and everything? [...] Music’s for grooving man, and music’s not for puttin’ yourself through
bad changes, you know? I mean, you don’t have to go take anybody’s shit,
man, just to like music, you know what I mean? You don’t. So... so if
you’re getting more shit than you deserve, you know what to do about it
man. You know, it’s just music. Music’s... music's supposed to be
different than that."
Ein fantastischer Abschluss eines fantastischen Auftrittes. Janis Joplin performt vielschichtig, eindringlich und mit ganzer Kraft, prägte das Festival maßgebend. Auch wenn sie körperlich nicht in bester Verfassung war, ist es einer ihrer besten Sets, der nicht nur aufgrund des Events an sich Aufmerksamkeit verdient hat. Deshalb:
Klare Kaufempfehlung!
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