Doch nun höre ich sie schon kommen, die Fragen meiner schier unmessbaren Menge von Fans, Followern, Pilgern und Aposteln: Was sollte die Absenz? Wieso neigst du neuerdings zur Selbstüberschätzung, die weitaus unmessbarer ist als die "Menge" deiner Anhänger? Und was ist in Deinem Leben passiert?
1.: Künstlerische Schaffenspause, wie gesagt.
2.: Meine Anhänger trag ich an Ketten um den Hals.
3.: Ein Wort: BART.
Doch ist nicht die Rede von Matt Groening's stachelköpfiger Schöpfung, sondern vom vermutlichen Inbegriff von Sexyness. Dieser ist in meinem Antlitz zu finden, untere Hälfte. Ein Protest gegen Gilette, ein Tritt ins Gesäß von Wilkinson. Meine Freikarte zur Leibesvisitation am Flughafen, meine Zufallsvariable beim "willkürlichen" Drogentest bei der Stellung. Mein Fummelbart: Meditation ist, rhythmisch durch in zu streiche(l)n, während man nachdenklich in die Ferne blickt. Achtung: Wenn andere Menschen (v.a. weibliche) dies praktizieren, ist ein gewisser Grad der sexuellen Erregung (beiderseits) nicht auszuschließen.
Es gibt aber auch Bartgegner ("Idioten", "Blinde", "Neider", "Bartlose/Tobiase"), denen die ge- bzw. erwachsene Gesichtsbehaarung gar nicht behagt. Diese motivieren mich, das heere Ziel des Jesusbarts niemals aus den Augen zu verlieren.
Bart ist ein Statement. Keine gesellschaftliche Konvention nimmt mir die Freiheit, die Bart mir gibt. Bart ist Leben. Bart ist Unabhängigkeit. Bart ist Unbekümmertheit. Bart ist die Liebe zum Natürlichen. Bart wächst mit dem Menschen. Bart entwickelt sich. Vielleicht beudeutet Bart in einem Jahr etwas anderes als jetzt? Vielleicht macht Bart auch zu einem ganz anderen Menschen?
Mein Bart ist präsent, er ist hier, jetzt, in voller, mächtiger, erotischer Fasson. Wären nicht alle Menschen gleich viel wert, wäre mein Bart ein Mehrwert. Anders gesagt: Am Sklavenmarkt würde er meinen Kaufpreis locker um 25% heben. Solange ich aber in einer halbwegs heilen Welt priviliiert herumstrawenzeln darf, nutze ich ihn nur, um hie und da Türen, Tore und BHs zu öffnen. Und manchmal, nur manchmal, stehe ich vorm Spiegel, betrachte ihn von allen Seiten und bin stolz.
Im Gegensatz zu Narziss kann ich übrigens schwimmen und den Bart dabei sogar über Wasser halten.
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